Modellregionen mit dem Dreieck Nürnberg – Hof – Regensburg erweitern

Bei seinem Besuch in Erbendorf thematisierte Hans Martin Grötsch, stellvertretender Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Bayern, mit dem Beisitzer des Landesvorstandes, Bernhard Schmidt, und dem Bundestagskandidaten, Tobias Groß, die aktuellen bundes- und landespolitischen Themen.

Interessiert wurde die Berichterstattung über den „Wasserstoffzug“ mit dem Probebetrieb in Schwaben und Oberbayern ausgewertet, welcher den ersten Fahrgastbetrieb ab 2024 beinhaltet. Schnell wurde dabei festgestellt, dass es mit grünem Wasserstoff einen praktikablen und realisierbaren Lösungsansatz gibt, mit welchem auch für die in der Region „Nordostbayern“ wichtigen Bahnlinien, zeitnah bis 2030, zu realisieren sind.

„Wir haben in mehreren Regionen in Nordostbayern die Diskussionen rund um den benötigten (Bahn-)Stromtrassenbau, u. a. auch in meinem Heimatlandkreis Amberg-Sulzbach, daher ist mir sehr bewusst, wie groß hierfür die Eingriffe in die Natur sind um diese Elektrifizierung durchzuführen. Mit diesem Lösungsansatz müssen 300 Hektar Wald nicht gerodet werden, unberührte Landschaften werden nicht durchquert und das Landschaftsbild kann zudem erhalten bleiben.“, führt Hans Martin Grötsch aus.

Technisch führt Bernhard Schmidt aus,“Mit dem derzeit in Bau befindlichen PEM- Wasserstofferzeugungsanlage in der Stadt Wunsiedel, könnten pro Jahr 1.350 Tonnen Wasserstoff erzeugt werden. Ein Wasserstoffzug benötigt pro 100 km Fahrtstrecke zwischen 24-35 kg Wasserstoff. Im Vergleich hierzu verbraucht ein SUV-PKW 1,2kg Wasserstoff auf 100 km. Mit weiteren Standorten, z. B. im Landkreis Bayreuth-Land, würde man die benötigten Mengen für den Betrieb in Nordostbayern mehrfach erzeugen. Hierzu sollte man auch wissen, während wir in Bayern dies nun in den Modellregionen erproben, hat das Bundesland Nordrhein-Westfalen bereits sieben Wasserstoffzüge für den Personenverkehr bestellt.“

Der Bundestagskandidat der FREIEN WÄHLER im Wahlkreis Weiden, Tobias Groß, sieht darin ein großes Potential, “Auslaufende Photovoltaik-, Windkraftanlagen und Biogasanlagen könnten hierfür sinnvoll weiterbetrieben und die regionalen Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden. Jedoch sind dabei noch Hürden im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zu meistern, um vor Ort den grünen Wasserstoff zu erzeugen“.

Bei dem Treffen wurde gezielt das Gespräch mit verschiedenen Experten geführt und den FREIEN WÄHLERN bestätigt, dass die Realisierung definitiv schneller durchgeführt werden könnte, als die Fertigstellung der letzten elektrifizierten Strecke in Nordostbayern, zwischen Nürnberg und Schwandorf, im Jahr 2038. Alle Beteiligten waren sich einig, dass hierbei die Technik sowie die Realisierbarkeit vor ideologischen Interessen gestellt werden muss, um somit Belastungen für Umwelt und Natur so gering wie möglich zu halten.

Zudem zeigt sich hier die Möglichkeit, den Überschuss der erneuerbaren Energien sinnvoll zu nutzen. Dadurch verringert man eine Abriegelung der Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen erheblich und die Einnahmemöglichkeiten für Bürgergenossenschaften, sowie die dazu gehörige Akzeptanz bei neuen Anlagen wird gestärkt.

Abschließend bewertet Hans Martin Grötsch, „Mit dieser Wasserstofflösung sind die aufgeführten Punkte, Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und schwaches Stromnetz, die bei einem aktuellen Gutachten der TU Dresden angeführt wurden, für alle Beteiligten (Deutsche Bahn, Kommunen/ Landkreise und Bürgerinitiativen) perfekt gelöst und zudem schneller umsetzbar. Außerdem wird der Strombedarf für Nordbayern reduziert.“

Zur aktuellen Diskussion rund um die Reaktivierung der „Höllentalbahn“ im Landkreis Hof fügt Grötsch hinzu, „Ich bin mir sicher, dass bei den aktuellen Debatten u. a. um das Umweltverträglichkeitsgutachten, die Option der „Wasserstoffbahn“ nicht berücksichtigt wurde. Es würde weniger Infrastruktur benötigt, was auch Einfluss auf die gesamte Breite inkl. der beiden Freihaltestreifen mit sich bringen könnte. Dies muss aber in einer Machbarkeitsstudie durch Fachleute sachlich, ideologiefrei und ohne politischen Phrasen ausgearbeitet und bewertet werden.“

In den kommenden Tagen werden Hans Martin Grötsch, Bernhard Schmidt und Tobias Groß ein Strategie- und Positionspapier an den Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger, Umweltminister Thorsten Glauber, sowie der Landtagsfraktion der FREIEN WÄHLER in Bayern, übergeben.

Fotograf: Fabian Keppler-Stobrawe - Für die Presseberichterstattung freigegeben mit Nennung seines Namens!

Bildunterschrift von links: FREIE WÄHLER Bundestagskandidat (Wahlkreis Weiden) Tobias Groß, stellvertretender Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Bayern Hans Martin Grötsch, Beisitzer Landesvorstand FREIE WÄHLER Bayern Bernhard Schmidt