Parteiübergreifend für eine dezentrale Energiewende mit regionaler Wertschöpfung und  gegen den Irsinn der geplanten Stromtrasse #SüdOstLink

 

BI Erfahrungsaustausch im Gasthof Krauß in Joditz

Uwe Gödicke begrüßte:

  • Hans-Jürgen Kießling, 2. Bgm. Gemeinde Berg
  • Hans Martin Grötsch, FREIE WÄHLER
  • Dr. Klaus Schrader, GRÜNE
  • Manuel Frisch, die LINKE
  • Thomas Etzel, die LINKE
  • Klaus Horn, FDP
  • BI „Seußen wehrt sich“
  • BI Brand e.V.

Hans Martin Grötsch (FREIE WÄHLER)

Große Freude von Hans Martin über die Grünen in Hof. Die Grünen sind auf Bundes- und Landespolitischer Ebene eigentlich für die Trasse. Doch auf kommunaler Ebene in Hof sagen die Grünen ganz klar Nein zur Trasse, ja zur dezentralen Energieversorgung.

Die Linken sind Mitstreiter der Energiewende.

Hans Martin Grötsch machte deutlich wie wichtig für die Energiewende eine Parteiübergreifende Zusammenarbeit ist.

Dass alle an einem Strang ziehen. Die Parteien auf kommunaler Ebene müssen die BI’s tatkräftig unterstützen und mit ihnen zusammenarbeiten.

Die BI’s selber müssen aber parteifrei bleiben, um neutral agieren zu können.

Die FREIEN WÄHLER sprechen sich ganz klar für die dezentrale Energieversorgung (Wende) aus.

Wichtig um diese in die Tat umzusetzen sind kleine Energieträger. Die technischen Möglichkeiten dafür sind bereits vorhanden. Wunsiedel zum Beispiel könnte energieautark sein wenn dies von oben gewollt wäre.

Die Trasse wird in erster Linie von den großen Konzernen gewollt, warum?

Das Atomunglück in Fukushima veranlasste die Regierung vor dem geplanten Ausstieg aus der Atomenergie auszusteigen, was wiederrum zu Verdienstausfällen der großen Konzerne führte. Also sollte nun eine Stromautobahn gebaut werden. Mit dieser ist ein Stromhandel europaweit möglich. Die großen Konzerne haben daran eine Beteiligung von 9,05 %. Wer zahlt diese mehr als 9 % Rendite?

Natürlich der kleine Stromkunde!!!!!!

An der A9 ist der Widerstand gegen die Trasse groß. Das betrifft u.a. die Wahlkreise von MdL Söder und Ministerpräsident Seehofer. Was tut man also, um potentielle Wähler nicht zu vergraulen. Man verlegt die Trasse an die A 93.

Zum Energiedialog bemängelte Hans Martin Grötsch, dass u.a. Landtagsabgeordnete anwesend sein durften, aber leider kein Rederecht hatten.

Praktische Fakten zu den Erdkabeln.

Herstellung selber ist schon sehr energieaufwendig.

Außerdem gibt es keine Studien über Bodenauswirkungen, Gesundheitsschäden und weitere mögliche Spätfolgen.

Den FREIEN WÄHLERN wird oftmals vorgehalten, sie seien Populisten.

Obwohl es mehr als genug Fakten gegen die Trasse gibt.

Doch wer die Trasse unbedingt haben will möchte von diesen natürlich nichts wissen.

Nun erwähnte er das Hamelner Bündnis, dem der Landkreis Hof beigetreten ist.

Im klein gedruckten steht, wer dies unterschreibt spricht sich für die Trasse aus. Also ist dies offene Geheimnis wahr.

Dort geht es nicht ums ob oder nicht, sondern einzig ums wo!

Widersinnig sei auch, dass diese Beraterfirma für die Landkreise des Hameler Abkommens durch die Firmen der Trassenplaner beauftragt werden.

Contra der Energiewende ist auch die Tatsache, dass es seit 2015 ein fertiges neues Kohlekraftwerk in Hamburg gibt, für das Steinkohle hierfür aus Kolumbien eingeführt wird!

Die Kohle wird subventioniert, aber die Speichertechnologien, die die Energiewende und dezentrale Energieversorgung voranbringen würden, bleiben auf der Strecke.

Dr. Schrader, GRÜNE

Er erwähnte es auch, dass die Grünen auf kommunaler Ebene einen sehr schweren Stand haben, da sie für die Energiewende und dezentrale Energieversorgung plädieren. Ihre Kollegen weiter im Norden aber für die Trasse sind.

Für ihn ist es wichtig das Energie in Bürgerhand bleibt, diese etwas davon haben. Aber leider wird die Energie an die Industrie verscherbelt. Wer zahlt wieder?? Der kleine Stromkunde!!!

Außerdem freut er sich, dass in Hof die parteiübergreifende Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.

Manuel Frisch, die LINKE

Er unterstützt die parteiübergreifende Zusammenarbeit. Spricht sich ebenfalls gegen die Trasse aus und ist bereit uns zu unterstützen. Außerdem wird er für den Landtag kandidieren. Wieder eine Chance mehr für uns, die Trasse zu verhindern, wenn es noch einen Politiker mehr in den Landtag schaffen würde, der sich gegen die Trasse ausspricht. Somit wären die Freien Wähler nicht mehr so allein auf weiter Flur, die sich klar dagegen aussprechen(Anmerkung vom Schreiberling).

Klaus Horn, FDP

Ihm ist die Versorgungssicherheit sehr wichtig – aber bitte ohne Trasse. Die FDP spricht sich klar gegen die Trasse aus, möchte versuchen, Steuerersparnisse durchzubringen.

Sein Wunsch:

Akkuzellenbau, am besten vor Ort. Da diese die Energiewende voranbringen könnten. Somit wäre es möglich Zeiten mit hohem Stromverbrauch und gleichzeitiger möglicher mangelnder Energieerzeugung auszugleichen (Anmerkung Schreiberling).

Außerdem möchte er einen Antrag stellen, dass für die Bürger ein Anreiz geschaffen wird, Genossenschaften zur Energieerzeugung zu gründen. Denn letztendlich gehen 52 % der Stromrechnung an den Staat. Somit schließt sich der Kreis zu Dr. Schrader von den Grünen, Energie in Bürgerhand.

Auf Solarzellen liegen Schutzzölle. Diese müssen abgeschafft werden, weil sie diese teuer machen.

Klares Nein gegen HGÜ Trassen. Doch man sollte das bestehende Netz schlau nutzen, um Ausfälle zu vermeiden.

Gute Wettbewerbsmöglichkeiten schaffen im kleinen Rahmen, dies ist die beste Möglichkeit für Weiterentwicklungen.

Die kleinen sollen von der Energiewende profitieren. Also wieder Energie in Bürgerhand, nicht in der von großen Konzernen.

Diskussion:

Uwe Gödicke
Stellte die Frage in die Runde in wie weit die Gemeinden frei sind in ihrer Entscheidung, wenn sich der Landkreis dem Hamelner Bündnis anschließt?

Ja, sie sind es. Müssen sich dem Landkreis, dem sie angehören, nicht unterordnen. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit den Widerstand von unter herauf nach oben zu schüren.

Klaus Horn, FDP, merkte dazu noch folgendes an. Innerhalb der Partei gibt es auch eine große Differenz zwischen Land und Stadt. Aber das parteiübergreifende handeln macht die einzelnen Parteien auf kommunaler Ebene stärker.

Kathrin Kastner, BI „Seußen wehrt sich“

Die BI’s müssen mit Hilfe der kleinen Parteien Druck von unten nach oben aufbauen. Unser Landrat Olli Bär machte zu Anfang den Eindruck, wie ein „Fels in der Brandung“ hinter den BI’s zu stehen. Aber wohl doch nur ein sehr schwacher Eindruck. Beweis dafür der Beitritt des Landkreises Hof zum Hamelner Bündnis. Diese Enttäuschung darüber konnte auch unser Landkreissprecher Günther Bock nicht verhehlen.

Stefan Dittmar, Leupoldsgrün

Als es noch um die Masten ging, konnte man noch die Massen bewegen. Doch der Widerstand gegen die Erdkabel ist um ein vieles geringer, was natürlich den Kampf gegen die Trasse schwieriger und anstrengender macht für die verbliebenen Streiter.

Kathrin Kastner, BI „Seußen wehrt sich“

Trotz Erdkabel bleiben die Masten immer noch Option in Regionen, wo Erdkabel sehr schwierig oder gar nicht zu verlegen sind.

Dr. Klaus Schrader, GRÜNE

In Hof selber Trasse gar nicht möglich. Also ist für die Hofer die Sache vom Tisch. Wird sie woanders gebaut, egal. Aber Dr. Schrader spricht sich klar dagegen aus, egal welchen Verlauf sie nimmt.

Hans Martin Grötsch, FREIE WÄHLER

Überrascht vom Bund Naturschutz Kreisverband Hof. Auf dessen Neujahrsempfang wurden alle Themen angeschnitten. Die Trasse aber mit keinem Wort. Dabei ist es wichtig mit solchen Verbänden zusammenzuarbeiten im Kampf gegen die Trasse, und dies landkreisübergreifend.

Gerald Hick, Bauernverband

Schwarzenbach/Saale ist für die Erdverkabelung, weil große Firmen in dieser Gemeinde ansässig, wie Sandler zum Beispiel, die nicht vergrault werden sollen. Aber, eine Abfahrt nach Schwarzenbach/Saale ist meines Wissens bei der Stromautobahn nicht eingeplant (Anmerkung: Der Strom einer Gleichstromtrasse wird direkt vom Anfangspunkt zum Endpunkt geleitet, Keinerlei Versorgung der Betriebe, die auf der Strecke liegen, dadurch möglich. Versorgungssicherheit in Bayern wird über andere, vorhandene Trassen gewährleistet.

Glyphosat wird von heimischen Bauern nicht verwendet. Doch aus dem Ausland wird aller möglich giftige Dreck eingeführt.

Alles was hier passiert hat nichts mit gesundem Menschenverstand zu tun.

Der Bauernverband Hof-Wunsiedel spricht sich gegen die Trasse aus. Hat auch auf dieser Ebene schon einige Veranstaltungen organisiert.

Bedenken von Gerald Hick ist auch die Tatsache, dass Masten zurückgebaut werden können. Aber die Kabel wohl sicherlich in der Erden bleiben werden. Außerdem müssen auch die Zufahrtswege frei gehalten werden bei möglichen Störungen was einen normalen Anbau dort nicht mehr möglich macht.

Gast:

Dieser vermisste, dass in diesen Zusammenhang Wasserstoff noch nicht erwähnt wurde. Außerdem sollte man die Bürger noch besser aufklären über die Begriffe dezentral selber und die Möglichkeiten, die es in diesen Zusammenhang gibt.

Hans Martin Grötsch, FREIE WÄHLER

Gab zu bedenken, dass dies den Abend sprengen würde wenn alle möglichen Alternativen behandelt werden. Nahm die Idee aber auf, hierfür einen separaten Infoabend durchzuführen.

Man müsse aber geeignete und neutrale Referenten gewinnen.

Schwierig ist auch die Berichterstattung in der Presse.
Aus eigener Erfahrung von mir ist bekannt, dass die Presse sich vorbehält ob, was und wie sie veröffentlicht wird, was auch ihr gutes Recht ist.

Uwe Gödicke

Die heutige Veranstaltung zum Beispiel wurde vorher in der Presse angekündigt. Doch auf Bitte um einen Bericht über die Veranstaltung zu veröffentlichen, wurde mir mitgeteilt, dass dies nicht gemacht werde, weil schon vorher groß über Aiwanger in Arzberg berichtet wurde.

Gerald Hick:

Er ist auch der Meinung, dass zu viele technische Ausführungen die Bürger eher weniger vom Unsinn der Trasse überzeugen. Es sollte besser mit klaren und kurzem Argumenten gearbeitet werden, zum Beispiel: Dass die Trasse an den Geldbeutel nur von uns kleinen Leuten geht.

Hans Martin Grötsch, FREIE WÄHLER

Die Bundesnetzagentur bleibt uns Bürgern immer noch die Frage schuldig nach den reellen Kosten für die Trasse und den tatsächlichen Bedarf. Vermutlich weiß sie das selber nicht.

Irene Fickentscher, BI Brande.V.

Die Bürger verstehen oftmals nicht, wenn Referenten über spezielle Dinge reden. Deshalb lieber von ganz unten anfangen beim Geldbeutel der kleinen Leute.

Gerald Hick, Bauernverband

Bund zahlt an Netzbetreiber für Notfälle Unmengen an Geld. Heißt Bund zahlt für Nix, da es so viele Notfälle noch gar nicht gab wie bezahlt wurde.

Ostbayernring soll Neubau werden neben den bestehenden Masten.

Wichtig, persönlichen Kontakt mit den Bürgern aufnehmen.

Viele begreifen erst was los ist wenn der Bagger anrollt. Aber dann ist es zu spät.

Zufahrtswege zu den Kabeln müssen auf Dauer frei bleiben. Also auch kein Anbau möglich.

Dr. Klaus Schrader, GRÜNE

Lieber selber Anlagen errichten in Gemeinden und Städten.

Menschen dazu ermuntern.

Zahlen müssen wir immer. Aber besser für uns selber als an die großen Konzerne.

Uwe Gödicke:

Risiko Erdkabel, dass sich das Wasser neue Wege sucht. Keiner weiß welchen.

 

Stefan Dittmar, Leupoldsgrün:

Massen an Wähler können etwas bewirken wegen Wählerverlust. Wünschenswert wenn wenigstens CSU die absolute Mehrheit verliert damit die kleinen Parteien stärker werden und mehr Macht bekommen würden.

Irene Fickentscher, BI Brande.V.
Warum etwas bauen was es nicht braucht.

Außerdem sind wir nur Transitland für die Stromautobahn. Abfahrt bei uns gibt es keine, wie schon vorher erwähnt.

Frage an Gerald Hick, Bauern wirklich alle dagegen?

Gerald Hick, Bauernverband:

Konnte für den Landkreis Hof-Wunsiedel sprechen, Richtung Oberpfalz keine direkten Infos. Bauern dagegen weil Erdkabel viel Fläche kosten, diese dann auch an Wert verliert.

Uwe Gödicke, Veranstaltungshinweise:

24. März 2018 Fulda, BI Treffen

Dort treffen sich Deutschlandweit die BI’s gegen Stromautobahnen, da in anderen Regionen auch Trassen geplant werden und teilweise schon entstanden sind. In diesem Zusammenhang die Bitte an die Linken um Unterstützung einen Bus zu sponsern, um eine große Teilnahme zu ermöglichen.

Frage von Uwe Gödicke an den 2. Bgm Hans-Jürgen Kießling, wie die Gemeinde Berg dazu steht?

Hans-Jürgen Kießling, 2. Bgm. Gemeinde Berg

Antwort: Die Gemeinde Berg hat sich schon 2014 in Form einer Resolution gegen die Trasse ausgesprochen.

Katrin Kastner, BI „Seußen wehrt sich“

11. März 2018 1400 Uhr Hohe Warte, Thiersheim

Bauerndemo

Im Gegensatz zur Demo am 06. Januar, gemeinsam mit dem Bauernverband, zum CSU Treffen (es wurden nur 6 Traktoren genehmigt), ist hier die Anzahl der Traktoren nicht beschränkt. Trotzdem war die Demo am 06. Januar ein Erfolg. Es konnte ein Trassenbefürworter in die Zange genommen werden.

Uwe Gödicke:

Stellte das gelb-rote Trassenkreuz vor. Dies ist eine Aktion, Idee des Aktionsbündnisses. Als deutliches Zeichen für den Widerstand gegen die Trasse.

Außerdem soll demnächst eine Veranstaltung zur alternativen Energieversorgung geplant werden mit einem Referenten.

Die Zusammenarbeit zwischen BI Berger Winkel und BI Seußen-Brandt soll weiter ausgebaut werden.

Michael Brunner:

Es müssen die Gefahren noch viel mehr verdeutlicht werden, den Menschen klar gemacht werden.