Beauftragter der Staatsregierung besucht die Diakoniestation Regnitzlosau

Der Beauftragte für Patienten und Pflege der Bayerischen Staatsregierung, MdL Prof.(Univ.Lima) Dr. Peter Bauer, war auf Einladung des stellvertretenden Landesvorsitzenden der FREIEN WÄHLER Bayern, Hans Martin Grötsch, zu Besuch im Hofer Land, um sich direkt vor Ort ein Bild zu machen und mit dem Fachpersonal das Gespräch zu suchen. Beim Besuch der Diakonie Regnitzlosau mit der Besichtigung der neu eröffneten Tagespflegeeinrichtung „Losauer Tagesoase Traudl“ erkundigte Bauer sich gezielt, ob die Förderprogramme des Freistaats Bayern sinnvoll und gezielt eingesetzt werden können. Die Einrichtungsleitung, Frau Katja Schulze, und die Pflegedienstleitung der Tagespflege, Frau Claudia Stürmer, erläuterten ihm hierzu, welche Förderprogramme in Anspruch genommen worden sind.
Fördermittel gab es vom Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege  nach der Förderrichtlinie Pflege –„ WoLeRaF“ und der „Demenzgerechte Innen- und Außenraumgestaltung von Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeeinrichtungen“.
Außerdem gab es Fördergelder von der „Deutschen Fernsehlotterie“  für den Umbau einer Tagespflegeeinrichtung und für die Anschaffung  eines für den Rollstuhltransport geeignetes Fahrzeugs (Bus).
Hierbei betonten Schulze und Stürmer, dass diese Fördergelder sehr wichtig waren um die finanzielle Umsetzung der Tagespflegeeinrichtung „Losauer Tagesoase Traudl“ realisieren zu können.

Anschließend wurde MdL Bauer durch die Pflegedienstleitung der Diakoniestation, Frau Sandra Schnabel, über die Arbeit und Abläufe der ambulanten Kranken- und Altenpflege informiert.
Der ambulante Pflegedienst in Regnitzlosau zeichnet sich besonders durch die überdurchschnittliche Fachkraftquote aus. Durch die überwiegend teilzeitbeschäftigten 34 Mitarbeiter werden fast 150 Patienten nach dem Leitbild „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ versorgt.

Die anschließende Diskussionsrunde eröffnete der stellvertretende Landesvorsitzende der FREIEN WÄHLER Bayern, Hans Martin Grötsch, mit dem Dank an MdL Bauer für seinen Besuch und beschrieb die Position des Beauftragten der Staatsregierung als wichtige Klammer zwischen Staatsregierung, Landtag und dem in der Pflege tätigen Personal. Wichtig sei es, ihm die Herausforderungen des ländlichen Raums im Norden Bayerns aufzuzeigen und darzulegen, wie eindrucksvoll dies vor Ort durch die Mitarbeiterinnen tagtäglich umgesetzt wird. Er forderte, dass zukünftig mehr finanzielle Mittel ohne große bürokratische Hürden flexibel eingesetzt werden können und der Norden Bayerns in München stärker berücksichtigt werden muss.

Beide Einrichtungen arbeiten eng zusammen und legen ein besonderes Augenmerk auch auf die Angehörigen der Pflegebedürftigen. Mit einem ersten Angehörigen-Abend am 01. April und einer Demenzschulung am 30. September möchten sie Unterstützung und Entlastung im täglichen Pflegealltag bieten.
Dr. Bauer wies darauf hin, dass bei einer Pflegefachkraft, die im EU-Ausland ihre Berufsausbildung entsprechend den EU-Richtlinien absolviert hat, sei für die Anerkennung in Deutschland eine Sprachprüfung nach dem B2-Niveau abzulegen. Diese Prüfung ist für eine Pflegefachkraft ungeeignet, weil hier schwerpunktmäßig deutsche Grammatik geprüft wird. Er fordere als PPB daher, den Schwerpunkt „Alltagssprachkompetenz“ zukünftig bei der Prüfung einzuführen, d.h. die fachliche Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen, Patient, Ärzten mit der Pflegekraft muss verbessert werden.
Eine zentrale Forderung, um den Pflegenotstand abzumildern ist, die Einführung eines gemeinnützigen Jahres für ALLE.
Bei der Bekämpfung des Pflegenotstandes darf es keine Denkverbote geben. Wir müssen die geänderten familiären Strukturen und die reale Arbeitswelt der häuslichen Pflege zur Kenntnis nehmen. Die pflegenden Angehörigen brauchen mehr Zeit für sich selbst. Wenn sie diese nicht haben, dann können sie selbst erkranken und vorzeitig auch Pflegefall werden. Deshalb schlage ich zur Ergänzung und Ausweitung der Kurzzeitpflege „Pflegehotels“ vor.
Ohne die hervorragende Arbeit der Ehrenamtlichen wäre die Pflege bereits heute schon am Ende. Ehrenamtliche leisten einen unschätzbaren wertvollen Dienst am Menschen. Wertschätzung, Respekt und Anerkennung aller ehrenamtlich Tätigen ist ein Herzensanliegen für mich.
Abschließend führte Dr. Bauer aus, dass es ihn beeindruckt, welchen großen Stellenwert die Diakoniestation in der Gemeinde und über deren Grenzen hinweg genießt. Dies unterstreiche die in Regnitzlosau vorbildliche Wertschätzung für diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe im Hinblick auf den demographischen Wandel. Über die hervorragende Arbeit der Diakoniestation sowie ihr hochmotiviertes und sehr gut qualifiziertes Personal konnte er sich bei seinem Besuch ein eindrucksvolles Bild machen und dankte dem Verein, seinen Mitarbeiterinnen und   den Ehrenamtlichen für ihre wertvolle und professionelle Arbeit. „Diese Einrichtung in Regnitzlosau ist ein Vorzeigeprojekt für ganz Bayern“, so Dr. Bauer.

Bildunterschrift von links: Geschäftsführung Diakonieverein Ute Huber, Pflegedienstleitung Tagespflege Claudia Stürmer, Einrichtungsleitung Tagespflege Katja Schulze, Beauftragter der Staatsregierung für Patienten und Pflege MdL Prof. Dr. Peter Bauer, stellv. Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Bayern Hans Martin Grötsch , Thomas Schinner, Pflegedienstleitung Diakoniestation Sandra Schnabel

Bildrechte: Thomas Schinner (FREIE WÄHLER Stadt Hof)
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