Sehr lange habe ich überlegt welche Überschrift ich ​verwenden soll für meinen Rückblick zum Bürgerinitiativen-Konvent​ "Sued­Link / Sue­dOst­Link / Ultra­net ​im Spannungsfeld von Energiewende, Politik und Netzausbau". Oftmals muss man die Dinge nicht schwerer gestalten als sie sind. Es ist nun auch an der Zeit mal zurückzublicken was denn im vergangenen Jahr alles geschah.

Arzberg im Focus

Nun ist es ein knappes Jahr her, als ich den ersten Info-Markt von TenneT in Arzberg besucht habe und mich informieren wollte wie und was TenneT plant.
Arzberg, genau dort wo sich die Bürgerinitiative "Seussen wehrt sich" gegründet hat. Viele Veranstaltungen/Treffen sind durchgeführt worden, um die Bürger zu informieren, welches Ausmaß das Projekt hat, dass auf unsere Heimat zurollt.
Erschreckend: Die Argumentation der Befürworter oder derjenigen die zusehen und schweigen.

Ernüchternd: Die Worte einer Landtagspräsidentin die zum Obersttreffen der CSU am 06.01.2018 den anwesenden Bürgern (Link Demo) schlechtes Benehmen vorhielt, ein gutes neues Jahr wünschte und zum Anliegen der Bürger einfach nichts sagte.

Aufbauend: Die engagierten Bürger der Initiativen "Seussen wehrt sich" und "Brand e.V." bei der Arbeit zu beobachten, wie akribisch alle Unterlagen, Protokolle analysiert und Sachargumente gefunden werden, um diesen überdimensionierten Netzausbau zu verhindern. Auch in Fulda waren die Initative wieder ganz stark vertreten, wie ganz Bayern.
Hut ab und meinen größten RESPEKT!!!

Sankt-Florians-Prinzip

Nein, sie wollen diese Kohletrasse niemanden anderen "hinschieben", im Gegenteil sie wollen mit vielen Argumenten aufzeigen, dass es auch ohne geht.
Hier gilt nicht das Sankt-Florians-Prinzip,wie in anderen Regionen, wie kurz vor der Bundestagswahl bei MdB Emmi Zeulner zu beobachten war.
Wobei, Sie zeigte wenigstens Initiative für Ihren Wahlkreis und ich muss gestehen, dies konnte ich im Wahlkreis 239 Hof/Wunsiedel nicht feststellen.
Der jetzige Vizebundestagspräsident Dr. Hans-Peter Friedrich saß bzw. sitzt das Thema von Anfang an aus, denn so geht die CSU mit der HEIMAT um.
Ich würde zumindest von den Bundestagsabgeordneten der betroffenen Regionen erwarten, sich die Zahlen für den Bedarf geben zu lassen und auf welcher Grundlage diese HGÜ-Leitungen gebaut werden soll.
Außerdem erwarte ich von ihnen auch, dass sie sich mit den Landtagsabgeordneten der Regionen und den Kommunalpolitikern parteiübergreifend die Hand reichen und gemeinsam fordern:

Zeigt uns die Grundlagen für den Bedarf und diskutiert nicht vor Gerichten über die Rendite.

Die Frage aller Fragen

Es gab viele Gespräche im Bundestagswahlkampf zwischen den Kandidaten. Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir die damalige Frage (10.09.2017 in Töpen) von MdB Hans-Peter Friedrich ein, ob ich daran glaube was ich erzähle bzgl. der dezentralen Energiewende.

Natürlich sagte ich JA und war erstaunt, dass er dieses Thema nicht wirklich ernst nimmt.

Märchen vom Windstrom aus dem Norden

Nein, verdammt nochmal, es ist überwiegend Kohlestrom der durch diese unnötigen Stromtrassen fließen soll.
Da sagen mir dann ernsthaft noch Verantwortliche, Projektleiter, Politiker, dass dies die Lösung für die Energiewende sein sollen!?!
2015 wurde das Kohlekraftwerk Moorburg (Hamburg) fertiggestellt. Steinkohle wird aus Russland, Südafrika und den USA heran geschifft.
Begründet wird dies u.a., dass die Energiewende noch nicht soweit sei, um ein stabiles Netz zu garantieren.
Ab und zu muss man es nochmals langsam in Stein meiseln, um den Irrsinn zu verstehen:

Steinkohle wird am anderen Ende der Welt gewonnen -----> zum Schiff transportiert -------> mit dem Schiff nach Hamburg geschippert ------> um anschließend das Kohlekraftwerk auf DAUERLAST zu halten.

RICHTIG, wir sprechen von DAUERLAST!!!

Quelle Wikipedia:
"Steinkohlekraftwerke benötigen für einen Heißstart 2 bis 4 Stunden, ein Kaltstart nach längerem Stillstand dauert 6–8 Stunden. Braunkohlekraftwerke weisen Kaltstartzeiten von 9 bis 15 Stunden auf und sind deutlich schlechter regelbar. Zudem können heutige Braunkohlekraftwerke nicht unter 50 % Leistung gedrosselt werden, da sonst die Kesseltemperatur zu stark absinken würde."

Die Flexibilität zur Regelung von Kohlekraftwerken im Zeitalter der Digitalisierung ist also NICHT durchführbar!

Zum Vergleich:
Quelle Wikipedia:
"Gaskraftwerke dieser Bauart zeichnen sich durch ihren einfachen Aufbau, eine hohe Leistungsdichte, hohe Flexibilität mit kurzen Startzeiten (ca. 15 Minuten bis Volllast) und hohe Lastgradienten sowie niedrige spezifische Investitionskosten (Kosten pro Kilowatt) aus."
Dies wird später noch wichtig.

Dezentrale Energiewende

Fast alle Parteien sprechen von Digitalisierung, Flugtaxis und wie wichtig dies für die Zukunft Deutschlands ist.
Für unsere Bundeskanzlerin ist dies vor allem bei der Wirtschaft wichtig. Zumindest war es so den Medien bei Ihrem Besuch in Amberg bei Siemens im Jahr 2017 zu entnehmen.
Ich sehe dies ebenfalls als sehr wichtig an, denn die Digitalisierung ist auch ein Bestandteil der dezentralen Energiewende.
Es müssen regionale Netze aufgebaut werden mit den verschiedensten Einspeiseoptionen wie z.B. Photovoltaikanlagen, Windräder, Biomasse usw.
So entstehen viele kleine regionale Netze (Waben) die unabhängig voneinander sind und sich im Notfall auch gegenseitig aushelfen können. Bei der kommunalen Wasserversorgung läuft es ja ähnlich.
Die Gemeinden besitzen einen Brunnen und stellen die Trinkwasserversorgung sicher und im Idealfall gibt es auch einen Ersatzbrunnen. Sollte aber der Notfall eintreten, kann über die Notversorgung an die Nachbarkommune ein Ausfall reduziert werden.
Zur Zeit werden in Bayern durch die Wasserwirtschaftsämter diese Notverbünde aufgebaut.
Genau so sollte von unten nach oben der Kreislauf entstehen.

Aktuell wird auch über die gleichwertigen Lebensverhältnisse in Bayern diskutiert. Mit dieser Energiewende wird flächendeckend damit begonnen die regionalen Kreisläufe zu fördern.
Was für die Kommunen im ländlichen Raum Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen bringt (Regionale Wertschöpfung).
Natürlich sollen z.B. auch die vielen öffentlichen Dächer Landes- und Bundesweit in Betracht gezogen werden.
Dort können PV-Anlagen installiert werden, im Idealfall sogar mit einem Speicher (Hauskraftwerke).
Was leider zu kurz kommt ist die Möglichkeit des Strom Einsparens zu erlernen.
- Kaputte Glühbirnen durch Energieeffiziente auszutauschen
- Waschen/Kochen usw. wenn möglich bei Sonneneinstrahlung durchzuführen
- Kühlschränke effizient auszuwähle
- Bewegungsschalter
- uvm.
Den mit einer gezielten Stromeinsparung ist auf Dauer bereits sehr viel geholfen.
Wir haben ein funktionierendes Gasleitungssystem und große Gasspeichermöglichkeiten, hier muss gezielt die weitere Erforschung von "Power to Gas" verstärkt werden.
Das es funktioniert zeigen bereits viele Projekte.
Ich erwähnte bereits Siemens, auch dieser Konzern hat das Potential wie viele andere entdeckt.
https://www.energy.siemens.com/apps/features/iren2/index.html#!/de/

Was ich damit sagen möchte ist, es erfordert nur noch den politischen Willen.
Natürlich ist dies auch nicht innerhalb kurzer Zeit zu erreichen, ABER es ist doch endlich damit begonnen werden!
Der Sicherheitsaspekt sollte eigentlich logisch sein, wenige HGÜ-Leitungen können durch gezielte terroristische Anschläge oder Cyberattacken ein großes Gefährdungspotential der Versorgungssicherheit darstellen.

Daher habe ich den Vortrag von Alexander von Jagwitz von der B.A.U.M. Consult aus München sehr genossen, denn er führte genau die Innovativen Ansätze aus, die wir für die Zukunft benötigen.

An bestimmte Parteienvertreter die unseren Vorsitzenden Hubert Aiwanger, die FREIEN WÄHLER oder mich als Populisten darstellen, da Ihnen im Bereich der Energiewende gewaltig die Puste ausgeht, möchte ich richten, ich nehme es nur noch mit einem Schmunzeln hin.
Den wenn dies alles an Argumenten ist, dann kennt man sich aus das IHR einfach die Energiewende für die Zukunft könnt.
Dass dies komplex ist, muss man uns nicht sagen! Aber als Ausrede ist dies schon etwas sehr dürftig meine Damen und Herren!

Packen wir es endlich an und verpennen nicht wieder viele (18) Jahre!!!

Besonderer Dank geht an unseren MdEP Arne Gericke der immer ein offenes Ohr für diese Problematik hat und sich den ganzen Tag die Zeit nahm um in Fulda dabei zu sein. Es freut mich auch sehr, dass er sich in wenigen Tagen selbst ein Bild vor Ort machen möchte.

Hier findet ihr seine Pressemitteilung zu dieser Veranstaltung

Als weiteren Ausblick möchte ich die Veranstaltung der FREIEN WÄHLER am 18.04.2018 ab 17:00Uhr in Wernberg-Köblitz erwähnen. Diese Veranstaltung steht unter der Überschrift:

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Berichterstattung zum Bürgerinitiativen-Konvent​ "Sued­Link / Sue­dOst­Link / Ultra­net ​im Spannungsfeld von Energiewende, Politik und Netzausbau":

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